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Haus der Heimat, Wien

Donauschwäbische Arbeitsgemeinschaft in Österreich (DAG)

Erklärung zum Staatsbesuch aus Jugoslawien, Februar 1967

Anlässlich des Besuches von Staatspräsident Tito in Österreich halten es die ehemaligen volksdeutschen Heimatvertriebenen aus Jugoslawien für notwendig, folgende Erklärungen abzugeben:


Als Österreicher volksdeutscher Abstammung haben sie Verständnis dafür, dass die Bundesregierung bemüht ist, die Beziehungen zu den Nachbarstaaten auch in Ost-Mitteleuropa, mit deren Völkern Österreich eine jahrhundertealte Geschichte verbindet, zu verbessern. Sie verweisen aber auf die Tatsache, dass sie in Jogoslawien zu Unrecht in ihrer Gesamtheit mit der Hypothek einer Kollektivschuld belastet wurden und ihnen auch noch nach Kriegsende durch Vertreibung, Internierung und Vermögensenteignung unersetzliche menschliche und größte materielle Verluste zugefügt wurden.


Die aus Jugoslawien stammenden österreichischen Neubürger sind keine Revanchisten. Sie erwarten daher, dass der jugoslawische Standpunkt der ganzen Gruppe gegenüber revidiert und ihnen von dieser Seite Gerechtigkeit zuteil wird. Wenn sie von Protestkundgebungen anlässlich des Besuches von Staatspräsident Tito absehen, so wollen sie damit einer Beitrag zur Entspannung leisten und so den Boden für künftige Gespräche über offene Fragen ebnen helfen.


Wien, im Februar 1967

Donauschwäbische Arbeitsgemeinschaft